Nach drei Remis in Folge und einem spielfreien Wochenende kam es gestern endlich zum heiß ersehnten Derby gegen Tostedt II. Man kennt sich untereinander, hat bereits in der Vorbereitung beim Samtgemeindepokal zweimal gegeneinander gespielt und keiner wollte sich die Blöße geben die nächsten sechs Monate Häme ertragen zu müssen.
Neben „Fleischer“, Paddy, Olaf und Rapse musste auch Kilian ersetzt werden. Für ihn rückte Heinzi ins Team und bildete mit Jan die Innenverteidigung, während Leo auf die rechte Außenverteidigerposition auswich.
Trotz Bodenfrost und knackiger Kälte war der Sportplatz in Neddernhof in einem hervorragenden Zustand. Mit zunehmender Zeit sorgte die Sonne dafür das immer größere Flächen eisfrei wurden und einem gepflegten Spiel nichts mehr im Wege stand. Tostedt war von Beginn an darauf aus ihre physischen Vorteile uns gegenüber auszuspielen und uns so frühzeitig unter Druck zu setzen. Wir benötigten fast 20 Minuten um uns an die Zweikampfhärte zu gewöhnen, Tostedt kam zwar immer relativ dicht vor unser Tor, es fehlte aber an Präzision bei den Abschlüssen, so dass Hille im Tor nur selten eingreifen musste.
Offensiv konnten wir uns ein paar Mal über die rechte Seite gut durchsetzen, hatten aber auch nicht die nötige Präzision bei den Flanken und Abschlüssen um den Tostedter Keeper wirklich zu fordern. Nach einer halben Stunde tauchten auf einmal zwei Tostedter frei vor Hille auf, nachdem wir uns bei einem Einwurf düpieren ließen. Aber auch der Abschluss landete deutlich neben dem Tor.
Wie aus dem Nichts dann fünf Minuten vor der Pause die Führung für uns. Martin spielt einen hohen Ball, Fred verlängert per Kopf und Sven lupft den Ball mit der Seite über den herausstürmenden Keeper. Wenig später hätte Fred fast auf 2:0 erhöht, als sein Freistoß vorm Keeper kurz einmal aufsetzte und vom Keeper mit dem Gesicht abgewehrt wurde. Den Abpraller konnte keiner von uns verwerten und das Spiel musste für ein paar Minuten unterbrochen werden, da der Keeper doch arg benommen war von Fred seinem Gewaltschuss. Mit dem Pausenpfiff hätte Tostedt beinahe den Ausgleich markiert, der Lupfer vom Kapitän aus 20 Metern ging aber knapp an unserem Gehäuse vorbei.
Anhand der Spielanteile eine schmeichelhafte Führung, Tostedt hatte mehr vom Spiel und auch mehr Chancen, aber mit zunehmender Spieldauer gelang es uns die Partie ausgeglichener zu gestalten.
Die zweite Halbzeit gestaltete sich ähnlich, auch wenn Tostedt mit zunehmender Dauer immer weniger einfiel und es unseren Abwehrspielern somit leicht machte die Angriffe zu unterbinden. Zu oft verzettelte sich die junge Truppe in Dribblings und verpasste den richtigen Moment zum Abspielen. Den ersten Aufreger für die knapp 100 Zuschauern gab es, nachdem Kai gleich dreimal von seinen Gegenspielern angeschossen wurde und auf einmal alleine in Richtung Tostedter Tor unterwegs war. Er konnte zwar noch bedrängt vom Gegenspieler zum Lupfer ansetzen, doch kullerte der Ball knapp am Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite musste Hille ein paar Fernschüsse zur Ecke lenken, die dieses Mal jedoch alle ohne Folgen blieben.
Es waren 65 Minuten durch als Tom ein richtiges Traumtor erzielte. Leo haut den Ball nach vorne, Tom nimmt ihn mit der Brust am Strafraumeck an, läuft parallel zum 16er und nagelt das Ding mit voller Wucht oben rechts in den Giebel. Das wir durchaus in der Lage sind eine 2:0-Führung noch aus der Hand zu geben, haben wir bereits eindrucksvoll bewiesen, doch heute konnten wir über 90 Minuten die Konzentration hochhalten. Es gelang uns sogar noch ein drittes Tor nachzulegen: Sven überläuft auf links seinen Gegenspieler, zieht in den 16er und der rausrückende Innenverteidiger stellt seinen Körper etwas zu vehement rein, so dass es Elfer gab. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Fred war es egal und er verwandelt gewohnt sicher zur Vorentscheidung. In der Folgezeit war bei einigen Tostedtern der Frust deutlich zu spüren und es folgten mehrere rüde Fouls die eine gelb-rote und einige gelbe Karten zur Folge hatte.
Fazit: Tostedt war lange Zeit feldüberlegen, konnte aber aus den Chancen kein Kapital schlagen, während wir unsere erste Möglichkeit gleich nutzen konnten. Im zweiten Durchgang lief Tostedt an, schaffte es aber nicht den Abwehrriegel zu knacken, so dass wir durch Tom und Fred den Sieg letztlich souverän sichern konnten und endlich mal wieder, Dank einer guten Defensivleistung, zu Null spielten.