Dohren verliert auch das zweite Endspiel und Derby auf heimischen Rasen und hat nun bereits fünf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Mit gerade einmal elf Mann und den später hinzugestoßenen Hostmann schlug sich das Team mehr als wacker, musste aber einmal mehr den individuellen Fehlern Tribut zollen.
Ohne Tiemann,Frediani,Petzold,Brunckhorst,Fengler,Wohlgemuth,Carstens,Falk, Cohrs und den Hassenpflug-Brüdern stellte sich die Dohrener Mannschaft quasi von selbst auf, doch die Rumpftruppe zeigte vor allen Dingen in Durchgang eins eine beherzte Leistung. Bei bestem Fußballwetter stand man defensiv sicher und ließ den Gästen aus Estetal keine Entfaltungsmöglichkeiten. Offensiv bemerkte man das Fehlen der kompletten Offensive um Sturmführer Fengler, doch konnte Jan Dallmann bei seinem Startelfdebüt viele hohe Bälle verlängern und immer wieder auf seine Mitspieler ablegen.
Das intensiv geführte Spiel hatte viele Nickligkeiten zu bieten und besonders Reinecker wurd ein ums andere Mal im Zentrum rabiat von den Beinen geholt, doch beließ es der Schiri zu diesem Zeitpunkt nur bei Ermahnungen. Nach einer Viertelstunde konnte man dann auf Seiten der Gastgeber jubeln, Reinecker setzte sich dynamisch auf der Außenbahn durch und schlug eine Flanke die sich jedoch als Torschuss entwickelte und im langen Eck hinter dem verdutzen Keeper einschlug. Dohren war nun das deutlich bessere Team und hatte gute Chancen auf das 2:0. Die größte Gelegenheit hatte nach knapp 25 Minuten Kapitän Leesch nach Vorarbeit von Dallmann doch sein Schuss aus 20 Metern landete nur am Pfosten.
Die Offensive um Estetal fand bis zur Pause nicht statt und Keeper Schmolt hatte bis dato einen ruhigen Tag. Doch mit Beginn des zweiten Durchgangs sollte sich das rasch ändern. Die Gästen kamen nun deutlich verbessert aus der Kabine, während die Heimmannschaft mit den Gedanken scheinbar noch in der Kabine war. Nachdem man auf Außen den Spieler nicht stellen konnte, legte dieser den Ball zurück zu seinem Mitspieler, der sich in den 16er bewegte und dann vom Dohrener Verteidiger von den Beinen geholt wurde. Ein ganz klarer Elfer und der Estetaler ließ sich nicht lange bitten und erzielte den glücklichen Ausweis. Schmolt ahnte die Ecke, konnte den Ball aber nicht mehr entscheidend abfälschen. Nur kurz darauf ein lehrbuchmäßiger Konter der Gäste: Einwurf Dohren, Keeper fängt den Ball ab und verlagert auf die andere Seite, wo der Estetaler freie Bahn hatte und kurz vor dem 16er querlegte zu seinem Mitspieler. Dessen Schuss konnte Schmolt zwar abwehren, doch beim Nachschuss war auch er machtlos. Innerhalb von wenigen Minuten zerstörte Dohren sich die harte Arbeit aus den ersten 45 Minuten.
In der Folgezeit beherrschte Estetal das Spiel und konnte sich weitere Chancen erarbeiten, es dauert bis zur 60. herum ehe der Gastgeber wieder ins Spiel fand. Nach Balleroberung von Konratzki vor dem eigenen 16er schlug er einen langen Ball nach vorne. Die Estetaler Verteidiger unterliefen ein ums andere Mal die hohen Bälle und dieses Mal spekulierte Leesch, war frei durch und behielt vor dem Kasten einen kühlen Kopf und schob zum 2:2 ein.
Die Partie wurde nun immer verbissener geführt und der Schiedsrichter hatte alle Mühen das Spiel nicht aus dem Ruder laufen zu lassen. Nach einer Ecke wurde erneut ein individueller Fehler der Dohrener bestraft, der in der Rückrunde bisher so sichere Schmolt, konnte eine Ecke nicht festhalten und der Estetaler schoss zur erneuten Führung ein. Als dann mit Wentzien das Lazarett erneut erweitert wurde, gelang es der Heimmannschaft trotz aller Bemühungen nicht mehr gefährlich vors Tor zu kommen. Die einzige gefährliche Situation, als drei Dohrener-Spieler auf Höhe Mittellinie nur zwei Estetalern gegenüberstanden, unterband der schwache Schiedsrichter als er der Meinung war das Spiel nach 87 Minuten abpfeifen zu müssen. Es passte zur Leistung des Schiedsrichters am heutigen Tag, der ironischerweise in den selben Farben auflief wie die Gäste und nur schwerlich von denen zu unterscheiden war, den Kommentar vor Spielbeginn: „Dann wisst ihr ja wie ich pfeife!“ bekam einen bitteren Nachgeschmack dadurch.