Gestern stand das Nachholspiel gegen die SG aus Salzhausen/Garlstorf auf dem Programm. Trotz großer personeller Sorgen(Nils Behrens, Torge Löhden, Patrick Pniok, Mirco Ehmcke, Benedikt Strathmann, Marcel Frediani und Martin Heinz) wollten wir bei frostig sonnigem Wetter die drei Punkte in Dohren behalten und mit einem positiven Gefühl in die Winterpause gehen. Während es für uns nach wie vor nur um frühzeitigen Klassenerhalt geht, hat der Gegner andere Ambitionen. Zum anstehenden Jubiläum im kommenden Jahr soll der Aufstieg in die Kreisliga her und mit 25 Punkten aus zwölf Spielen befand man sich durchaus im Soll. Mit 33 Toren aus den vorigen Spielen stellen die Gäste um Routinier Heiko Spee zudem eine der gefährlichsten Offensiven der 1. Kreisklasse.
Beide Teams fingen munter an und zeigten hier und da ansehnlichen Fußball, auch wenn der ein oder andere Pass nicht ganz an den Mann gelangte. Im Vorwege fachsimpelten Zuschauer und Trainer darüber das Kleinigkeiten die Partie entscheiden würden und sie sollten Recht behalten: Denn während Dohrens erst Großchance fünf Minuten nach Anpfiff nach einer Ecke durch Yannick Haller ungenutzt blieb, sagten die Gäste weniger Zeigerumdrehungen später artig Danke für die gebotenen Freiräume nach einer Standardsituation. Nach einer Ecke kam der SaGa-Spieler in unserem Fünfer relativ unbedrängt zum Abschluss und markierte das frühe 0:1.
In der Folgezeit waren wir Zeuge wie SaGa gnadenlos effektiv ihre Führung erst auf 2:0, nachdem wir trotz Überzahl nicht in der Lage waren den Spieler von SaGa vom Ball zu trennen und dieser 11 Meter vorm Tor nur noch querlegen musste, und nach 30 Minuten sogar auf 3:0 ausbaute. Beim 3:0 standen wir erneut Spalier als SaGa sowohl den zweiten als auch den dritten Ball abfing ehe der Mittelfeldspieler mittig in unserem 16er in bester Gerd Müller-Manier aus der Drehung ins lange Eck abschloss.
Obwohl das Ergebnis auf dem Papier mehr als deutlich war, konnte man den Jungs von Stefan Haller keinen Vorwurf machen in Sachen Einsatz und Wille. Und wie sich herausstellen sollte, haben auch die Gäste eine Schwäche beim Verteidigen von Standardsituationen. Armin Aldag war gestern der Herr des ruhenden Balls und jede Ecke und Freistoß sorgte für Alarmstufe eins bei den Gästen im Strafraum. Kurz nach dem 0:3 konnte Thies Brunckhorst einen Eckball von Armin per Kopf nach hinten verlängern und fand Ole Behrens der aus sieben Metern sträflich freigelassen wurde. Der jüngere Bruder von Nils Behrens durfte den Ball erst annehmen und dann im Tor unterbringen ohne das es nennenswerte Gegenwehr gab. Es gab also noch ein Funken Hoffnung doch nur fünf Minuten später konnte SaGa den 3-Tore-Vorsprung wieder herstellen. Spee´s Freistoß wurde von unserer Mauer abgefälscht und landete beim (spekulierenden) zweiten SaGa-Stürmer, der erneut nur halbherzig angegriffen wurde und die Kugel am chancenlosen Hillemann vorbeibeförderte. Aufgeben? Fehlanzeige! Beim Tag der offenen Tür gab es mit dem Pausenpfiff einen weiteren Eckball für die Hausherren und erneut fand Armin Aldags Eckball den Kopf von unserem Kapitän Thies Brunckhorst. Dieses Mal veredelte Alex Penderak die Kopfballvorlage quasi auf der Torlinie zum 2:4.
Kurz darauf ging es in die Pause und beide Trainer konnten angesichts des Defensivverhaltens ihrer Spieler nicht wirklich zufrieden sein. Im zweiten Durchgang versuchten wir alles um die zwei Tore aufzuholen, einzig Chancen sollten wir uns bis auf eine nicht erarbeiten, da die Gäste es nun verstanden weitere Standardsituationen zu verhindern. Der eingewechselte Tom Leesch bewies im 16er Übersicht und legte für Sven Röske auf, dessen Schuss nur um Zentimeter am linken Pfosten vorbeiging. Wer weiß wie die Partie gelaufen wäre, hätte der Ball sich nach innen statt nach außen gedreht. Da Fußball aber nicht im Konjunktiv stattfindet, bekamen wir eine weitere Kostprobe der Salzhausener Effektivität zu spüren: Mit einem schnell ausgeführten Einwurf wurden wir ausgehebelt und standen auf einmal einer 2vs2-Situation uns gegenüber. Jan Hassenpflug musste aus dem Zentrum rausrücken um den SaGa-Spieler am Abschluss zu hindern, konnte aber den Querpass in Richtung Elfmeterpunkt nicht verhindern, wo Heiko Spee das erste Mal an diesem Tag nicht den Atem von Jan spürte und mit all seiner Routine den Ball zum 2:5 ins Netz beförderte.
Es sollte aber noch lange nicht Schluss sein, denn zwei Minuten später war es Oliver Ehmcke der einen Freistoß von Armin Aldag per Kopf im Tor unterbringen konnte. Bock auf Verteidigen hatte SaGa da nicht, denn Olli und Tom waren die beiden einzigen Spieler die neben den Gästekeeper im 16er zu finden waren.
Bei noch zehn Minuten auf der Uhr wurde nun alles auf eine Karte gesetzt und hinten der Libero aufgelöst. Für Moritz Handke kam René Schmidt ins Spiel und sollte sich mit nach Vorne orientieren. „Mo“ saß noch nicht mal ganz auf der Bank, als ein langer Abschlag den Weg zu Spee fand. Im Laufduell mit Jan gelang es keinen der beiden sich einen entscheidenden Vorteil zu verschaffen, so dass Spee aus etwas mehr als 16 Metern abschloss. Keeper Hillemann bekam zwar den Ball lenkte ihn aber nicht weit genug nach Außen ab, so dass der frisch eingewechselte SaGa-Stürmer den Abpraller zur endgültigen Entscheidung einschieben konnte.
Mit dem Schlusspfiff dachte Leonard Kahnenbley sich das eine runde Zahl in Form einer zehn bei den Toren sich besser anhört als neun, denn anders kann man es sich nicht erklären das er trotz vollständiger aufgerückter Truppe zum Dribbling ansetzte und den Ball sofort verlor. Der Rest war erneut einfaches Spiel: Zwei Leute rennen auf Hillemann zu, es folgt der Querpass und Spee setzte den Schlusspunkt auf eine außergewöhnliche Partie.
Fazit: Mit 3:7 gehen wir am letzten Spieltag vor der Winterpause baden. Das Spiel an sich war ausgeglichener als das Ergebnis es vermuten lässt und zeigte uns das wir für die „großen Kaliber“ der Liga teilweise noch zu grün sind. Die Effektivität mit der Salzhausen heute zu Werke ging, sollte uns ein Beispiel sein.
Nichtsdestotrotz haben wir ein beeindruckendes Jahr 2016 hingelegt, der gekrönt wurde durch einen Aufstieg, dem Sieg beim Allianz-Cup in der Vorbereitung und vielen denkwürdigen Spielen und Siegen(Stichwort: 16:1 gegen Winsen II).
Wir hoffen auch im kommenden Jahr darauf das wir viele Zuschauer im Dohrener Waldstadion begrüßen dürfen und wünschen allen Fans und Beteiligten frohe Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr.