Jede Serie endet irgendwann und gestern hat es uns dann auch erwischt. Mit 3:1 verloren wir das Derby gegen den SV Wistedt, die nun punktgleich mit dem Tabellenzweiten aus Jesteburg sind.
Spiel eins nach Aufstieg und Meisterschaft brachte drei Änderungen in der Startelf gegenüber dem HoSe-Spiel. Rückkehrer Sven Röske rutschte ins Team, während Tobi Stegmann erstmal auf der Bank Platz nehmen musste. Thies Brunckhorst rückte für Yannik Haller in die Startelf und Mirco Ehmcke wurde durch Fabien Zietz ersetzt.
Bei nass kaltem Wetter fanden doch um die 100 Zuschauer den Weg nach Wistedt. Kein Team konnte sich anfangs entscheidend in Szene setzen, der über die Vorwochen teils perfekt praktizierte Umschaltfussball Dohrens fand quasi nicht statt, viele Unzulänglichkeiten beim Passspiel auf beiden Seiten machten die Veranstaltung zu einer sehr zähen Sache. Gerade bei den Gästen konnte man merken das die Körperspannung oftmals fehlte nach dem sicheren Aufstieg.
Nach 20 Minuten ging man dann doch eher überraschend in Führung, ein langer Ball auf die Außen, Wistedts Verteidiger rutscht der Ball unterm Fuß durch und Sven Röske zieht alleine von links in den 16er und schiebt das Leder platziert in die lange Ecke. Wistedt konnte fast im Gegenzug ausgleichen, allerdings verhinderte Jan Hassenpflug per Flugeinlage das sichere Tor als er auf Höhe der Torlinie den Seitfallzieher auspackte und klärte. Lange konnte man sich trotzdem nicht an der Führung erfreuen, denn Wistedt kann lange Bälle spielen. Dohrens Keeper Hillemann der bisher eine tadellose Rückserie spielte, kommt raus und begräbt den Ball unter sich. Zum Entsetzen seiner Vorderleute flutschte das Spielgerät aber wieder raus und der spekulierende Wistedter Stürmer Nico Gerlach erreichte den Ball kurz hinter(!) der Torauslinie und schiebt ins verwaiste Tor ein. Aufgrund fehlender Linienrichter kann man dem Mann im Schwarz hier keinerlei Vorwürfe machen. Der Ausgleich weckte dann die Gäste und man hätte innerhalb einer Minute gleich zwei Buden machen können. Erst verunglückte einem Wistedter unter Bedrängnis die Kopfballrückgabe und er und sein Keeper konnten nur noch hinterherschauen wie die Murmel nur knapp neben dem Gehäuse landete. Die darauffolgende Ecke landete bei Alex Penderak, der sich um die eigene Achse drehte und aus sieben Metern das Ziel um Zentimeter verfehlte. Als dann wenige Minuten später Christoph Peters das 2:1 auf dem Fuß hatte, nach starker Vorlage von Sven Röske, es aber schaffte aus kürzester Distanz den zurückgeeilten Wistedter Verteidiger anzuschießen, ahnte man bereits böses. Und so kam es wie es kommen musste: Tom Leesch im Zweikampf mit Wistedts Stürmer Alex Fehling, unser Mann spielt klar den Ball, der Angreifer fällt, schreit und der schwache Schiri pfeift Freistoß. Hillemann stellt die Mauer noch, der Schiri pfeift an und das Ding fliegt genau in den Giebel vom Torwarteck. 2:1 und keiner wusste warum. Abgerundet wurde diese kuriose Halbzeit dann noch durch ein Eigentor von Jan Hassenpflug. Wistedts Patrick Wendt erläuft einen eigentlich verloren geglaubten Ball an der Seitenlinie und buttert den Ball auf den zweiten Pfosten wo Jan Hassenpflugs Klärungsversuch misslang und er seinen eigenen Keeper überlupfte.
Mit Durchgang zwei wollte man nochmal alles versuchen das Ruder rumzureißen, aber am heutigen Tag fehlte einfach die letzte Konsequenz und das Fortune in gewissen Situationen. Wistedt verteidigte clever und hatte ein, zwei richtig gute Konterchancen, die man aber leichtfertig vergab. So plätscherte das Spiel vor sich hin ohne das noch großartig was passierte, einziger Aufreger war ein nicht geahndeter Zweikampf im Wistedter 16er als Sven Röske deutlich das Standbein weggezogen wird, die Pfeife vom Schiri aber stumm blieb.
Fazit: Wistedt überzeugt durch gnadenlose Effektivität und einer Vielzahl an Fehlern der Gäste. Kommende Woche will man auf Dohrener Seite gegen den TSV Auetal II seine makellose Heimbilanz halten. Jeder Zuschauer ist willkommen.
Das letzte Wort hat Dohrens Trainer Stefan Haller: „Leider hat meine Mannschaft heute nicht die Leistung abrufen können, zu der sie eigentlich im Stande ist. Trotz eines guten Startes haben wir leider im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit den Faden verloren. Das gewohnte Aufbäumen im weiteren Spielverlauf fand trotzdem statt, denn die zweite Halbzeit spielte sich größtenteils in der Wistedter Hälfte ab. Der letzte Punch sollte aber nicht gelingen, so dass die Niederlage in Ordnung geht. Mir hat es Leid getan, dass unsere Fans keinen Derby-Sieg bejubeln konnten, aber was meine Jungs in den letzten Wochen geleistet haben ist einfach nur spektakulär und die Meisterschaft, sowie der Aufstieg sind der verdiente Lohn. Jeder der auch nur ansatzweise was von Fußball versteht, weiß auch wie er mit diesem Spiel umzugehen hat. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft und beim nächsten Heimspiel ist wieder Rock`N`Roll angesagt statt langsamer Walzer.