Das Spiele gegen Teams die im Keller stehen zu den schwierigsten Gehören durfte unlängst nicht nur der FC Bayern erfahren, sondern mussten auch Stefan Haller und seine Jungs feststellen. Trotz gebetsmühlenartiger Predigen vor dem Spiel war es mit die schlechteste erste Hälfte in dieser Saison. Der MTV Egestorf II trat in den ersten 45 Minuten frech und frisch auf und ging eher unglücklich mit einem knappen Pausenrückstand in die Kabine, aber der Reihe nach:
Gegenüber der Vorwoche rückte Tom Leesch für den fehlenden Jan Hassenpflug in die Startelf, ansonsten lief dieselbe Elf aus dem Auetal-Spiel auf. Dohren kam schwer in die Gänge und es fehlte oftmals die Geschwindigkeit in den Aktionen, so dass Egestorf durch gutes Zweikampfverhalten die Gefahr vom eigenen Tor fernhalten konnte. Das es dann aber doch nach 13 Minuten 1:0 stand, war einer Unachtsamkeit der Gästedefensive zu verdanken, nach einem Foul sortierte man sich noch während Ehmcke schnell ausführte und zu Martin Heinz durchsteckte, der alleine im 16er stand, den Keeper umkurvte und einschob. Es war bereits sein viertes 1:0 in dieser Saison und zugleich sein achter Saisontreffer. Statt mehr Spielkontrolle für die Hausherren folgte postwendend der Ausgleich und auch Egestorf zeigte das man Standards gefährlich schlagen kann. Der Ball aus dem Halbfeld findet am zweiten Pfosten einen völlig alleingelassenen Egestorfer, der den Ball platziert im langen Eck unterbringt.
In der Folgezeit spielte sich ein Großteil des Spiels im Mittelfeld ab, gefährliche Aktionen waren Mangelware. Das nach einer halben Stunde das 2:1 fiel, war eher Glück denn bei Marcel Fredianis Rückgabe von der Grundline schlugen gleich zwei Egestorfer über den Ball ehe Kapitän Brunckhorst aus knapp dreizehn Metern satt mit links abzog und das Leder im Tor unterbrachte.
Bis zur Pause gab es für die Hausherren dann noch zwei gute Chancen, ein schöner Außenristschuss von Martin Heinz boxte der Keeper so gerade eben noch aus dem Torgiebel und kurz vor der Pause war es Frediani der nach einem Querpass von Ehmcke aus fünf Metern den Ball freistehend über das Tor jagte. Ein Anblick mit Seltenheitswert von Dohrens bestem Fussballer. Nicht unterschlagen wollen wir das Keeper Hillemann einige Male in höchster Not eingreifen musste um Schlimmeres für die Hausherren zu verhindern.
Trainer Haller fand auf jeden Fall die richtigen Worte in der Pause, denn im zweiten Abschnitt gab es Vollgasfußball und zwar nur in eine Richtung. Fast zwangsläufig ergaben sich jetzt Chancen im Minutentakt, Befreiungsschläge wurden abgefangen, die Verteidiger konsequent angelaufen und zu Fehlern gezwungen. Besonders Mirco Ehmcke eroberte unzählige Bälle im Mittelfeld und initiierte einen Angriff nach dem nächsten. Nach etwas mehr als fünf Minuten in der zweiten Halbzeit dann das fällige 3:1. Brunckhorst erläuft auf Außen eine Flanke, legt zurück auf Patrick Pniok, der den Ball elegant auf Frediani weiterleitet und dieser das Spielgerät aus 16 Metern flach ins Eck beförderte.
Der Dauerdruck hielt an und nach einer Stunde konnte sich Alex Penderak in die Torschützenliste eintragen, als der Gästekeeper einen langen Ball nicht unter Kontrolle bekam und wieder freigab. Alex setzte nach und schob den Ball ins Tor zum 4:1. Der Wille der Gäste war gebrochen und man ergab sich nun seinem Schicksal, es folgten weitere schöne Spielzüge und Chancen für die Hausherren das Ergebnis noch weitaus deutlicher zu gestalten. Nach einer Flanke von Patrick Pniok stand schwebend am zweiten Pfosten ein Berg aus geschmolzener Lust in der Luft und köpfte formvollendet ein. Dohrens Adonis, Mirco Ehmcke, markierte seinen sechsten Saisontreffer. Kurz darauf sogar das 6:1 durch den gerade eingewechselten Benjamin Gaum, der einen Eckball von Mirco Ehmcke am zweiten Pfosten artistisch per Volley aufkerzte und in einer kuriosen Flugbahn hinter dem Keeper wieder runterkam. Den Schlusspunkt im Torreigen war dann erneut dem starken Mirco Ehmcke überlassen, der nach einem Schuss von Patrick Pniok nachsetzte und den vom Keeper abgewehrten Ball aus kurzer Distanz per Kopf über die Linie drückte.
Das es nicht zweistellig wurde, lag an der Chancenverwertung der Hausherren. Der eingewechselte Björn „Heidebock“ Carstens war gleich zweimal frei vorm Keeper, setzte seinen ersten Versuch, nachdem er zentral schön freigespielt wurde, an den Innenpfosten und seine zweite Großchance, nachdem er einen Sahneabschlag von Hillemann erlief, am langen Eck vorbei. Benjamin Gaum schraubte sich nach einer weiteren Ecke erneut hoch und platzierte seinen Kopfball aufs kurze Eck, der Keeper bekam noch eine Hand ran und im anschließenden Getümmel standen sich Ehmcke und Gaum gegenseitig im Weg, so dass der Ball letztlich geklärt wurde.
Fazit: Nach Startschwierigkeiten ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg, kommende Woche geht es gegen den TSV Winsen II nachzulegen. Anpfiff ist in Winsen am Freitag, den 06.11. um 19:30.